Composing Kunst: Wie Retouching einzigartige Bilder ermöglicht
Eine phantastische Unterwasserwelt. Zwei Kinder im engen Raumanzug auf dem lebensfeindlichen Mars. Ein Mann, der mit dem Hintergrund verschmilzt. All diese Motive haben eins gemeinsam: Sie sind nicht real sondern wurden aus vielen Einzelteilen geschaffen und durch Bildbearbeitung zusammengesetzt.
Herzlich willkommen in der Welt der magischen Bilder, die die Grenzen der Realität sprengen! Doch wie entstehen solche faszinierenden Bilder? Die Antwort darauf lautet Composing – aufwendig zusammengesetzte Bilder aus verschiedenen Einzelteilen, die mit Hilfe meines Lieblingstools Photoshop zu einem faszinierenden und einzigartigen Gesamtbild verwoben werden.Sie fügen sich oft unbemerkt subtil oder auch manchmal gewollt laut zu einem komplexen Ganzen zusammen und kreieren damit ein Bild, das mehr ist als die Wirklichkeit zu sei vermag.
In diesem Artikel werfe ich mit dir einen Blick hinter die Kulissen der Kunst des Bildcomposings, eines der mächtigsten Werkzeuge, die der Werbewelt zur Verfügung stehen.
Definition eines Foto Composing
Durch die Kombination verschiedener Bilder kann ich als Bildbearbeiter eine Szene schaffen, die in der Realität so nicht möglich wäre oder nur mit erheblichem Kostenaufwand umsetzbar. Die Ausgangsbasis sind meist extra erstellte Fotografien, Stockbilder oder CGI Daten, wie bei Automotives oder in 3D gerenderten Produkten.
Daher ist Foto-Compositing eine beliebte Technik, die in verschiedenen Bereichen wie Werbung, Film und digitaler Kunst eingesetzt wird.
Einfach ausgedrückt, ist Composen ein Prozess, bei dem mehrere Bilder zu einem Einzigen zusammengefügt werden. Bei dieser Technik werden verschiedene Elemente miteinander verschmolzen, um ein einzigartiges Bild zu schaffen, das mehr ist als die Summe seiner Teile.
Damit das Bild nicht von vornherein als Composing „enttarnt“ wird erfordert es ein gutes Auge für Details, Kreativität, Farbe und natürlich die richtigen Techniken um ein nahtloses und überzeugendes Endbild zu erzeugen.
Grundlagen von Composing Bildern
Der Schlüssel zur Kreation von einem überzeugenden Photoshop Compositing ist natürlich das technische Know How, passendes Bildmaterial und, ganz wichtig, der korrekte Ebenenaufbau einer Bildmontage. Denn Photoshop ist ein mächtiges Werkzeug. Aber um der Software das bestmögliche Ergebnis zu entlocken braucht es zuerst die richtige Ebenenstruktur.
Das kannst du dir zum Beispiel vorstellen wie einen Hamburger.
Dabei ist es wichtig das alle Pixel Elemente wie Hintergrund und Freisteller sich wie die untere Brötchenhälfte als Basis ganz unten befinden. Darüber kommt der Belag, also die Farbanpassungen und Gradationskurven, die helfen, die verschiedenen freigestellten Bildelemente miteinander zu verbinden.
Ganz oben kommt das Brötchen Oberteil, der Look der die ganze Fotomontage zusammenhält. Klingt eigentlich easy, oder?
Nur so kann ich sicherstellen dass ich auch im Laufenden Retuscheprozess jederzeit Dinge möglichst schnell und einfach verändern kann, ohne dass es mir das ganze Bild zerschießt.
Dabei muss ich die Prinzipien einer guten Komposition beachten. Das gezielte Anpassen und Einsetzten von Licht und Schatten und eine logische, realistische Perspektive ist ganz entscheidend für ein gutes Composing, damit das finale Bild dem Auge des Betrachters schmeichelt und ihn nicht schreiend davon laufen lässt.
Die (fast) grenzenlosen Möglichkeiten von Composings
Das Spannende an Bild Composingsist die schier endlose Bandbreite an Möglichkeiten, die es bietet. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Denn ein Fotograf oder eine Werbeagentur kann mit Hilfe eines guten Retouchers Bilder erstellen, die über die Realität weit hinausgehen. Doch das heißt nicht, dass ein Composing auf den ersten Blick erkennbar ist, ganz im Gegenteil.
Im Laufe meiner Bildbearbeiter Karriere habe ich schon zahlreiche Fotomontagen kreiert, die wenigsten davon offensichtlich. Meist ging es darum einzelne Elemente innerhalb des Bildes zu manipulieren und anzupassen, zum Beispiel das Produkt im Bild gegen ein anderes auszutauschen oder neue Label aufzusetzen.
Oder beim Shooting wurde, wie bei meinen Lufthansa Composings, in einem begrenzten Raum fotografiert, am Ende brauchte die Werbeagentur aber ein möglichst großes Bild als Ergebnis, damit sie die unterschiedlichsten Werbeflächen damit bespielen kann – vom Online Banner bis zum 18/1.
In beiden Fällen geht es nicht darum, ein phantastisches Composing zu entwerfen, das vom Betrachter sofort als Fotomontage entlarvt wird, sondern subtil und realistisch ein neues Bild zu gestalten, das Compositing bleibt verborgen im Hintergrund.
Wenn du dazu noch etwas Inspiration brauchst, wie unterschiedlich Composings aussehen können, schau doch einfach in meinem Portfolio in der Rubrik Composings vorbei.
Der kreative Prozess eines Photoshop Compositings
Du willst dass am Ende alles passt? Dann kommst du um einen klaren, kreativen Prozess nicht herum. Bevor also mit der Retusche begonnen wird, ist es wichtig, die bestmögliche Ausgangsbasis zu schaffen.
Dazu gehört es, das sich Art Director oder Fotograf das Endprodukt im Voraus visualisieren, die verschiedenen zu kombinierenden Elemente berücksichtigen und die optimalen Beleuchtungs- und Kamerawinkel für jedes Element bestimmen. Denn hast du den Elefanten nur von hinten fotografiert kann ich ihn im Composing nicht drehen 😉
Sobald alle Bilder und Elemente im Kasten oder alle nötigen Stockfotos gefunden sind, gehts erst richtig los. Mit Freistellen, Stempeln, Effekt und Co verschmelze ich alles zu einem großen Ganzen. Dieser Prozess kann sehr zeitaufwändig sein und erfordert viel Geduld und Liebe zum Detail in der Umsetzung. Dazu kommen oft noch zeitfordernde Korrekturrunden, die aber ganz essentiell für ein gelungenes Bild sind. Das Endprodukt ist jedoch die Mühe wert, versprochen!
Fazit und extra Tipp für ein gelungenes Composing
Wie du siehst gehört viel dazu ein perfektes Composing zu erstellen. Im Idealfall ziehen Fotograf, Agentur und Retoucher konsequent an einem Strang, denn nur gemeinsam kann ein Ergebnis entstehen, das später wirklich überzeugt.
Deshalb hier mein Tipp für dich: Bezieh mich als Retoucher so früh wie möglich mit ein! Als Bildbearbeiter kann ich oft noch guten Input geben, was es beim Vorbereiten und Umsetzten zu beachten gilt. Zum Beispiel ist ein Greenscreen kein idealer Hintergrund wenn du davor Personen oder Dinge fotografieren willst, die später in ein Composing eingesetzt werden sollen, auch wenn es das Freistellen erstmal zu erleichtern scheint. Denn ein Composing ist nur so gut wie die Summe seiner Teilchen!